Der perfekte JTL-Shop-Relaunch – eine Case Study aus erster Hand

Warum Relaunches riskant – und gleichzeitig notwendig – sind

Ein Onlineshop-Relaunch ist nie ein reines Technik-Update. Es ist ein Eingriff ins Herzstück des digitalen Geschäftsmodells – und damit immer auch eine Gratwanderung zwischen Fortschritt und Risiko.

Denn die Herausforderung ist klar:
Wie gelingt es, moderne Funktionalität zu schaffen, ohne wertvolle SEO-Rankings, gewohnte Nutzerführung oder operative Stabilität zu gefährden?

Wir bei workID standen mit unserem eigenen Shop ORYOKI genau vor diesem Dilemma. Das bisherige System basierte auf Magento – doch mit dem angekündigten End-of-Life und steigenden technischen Anforderungen war klar: Es braucht mehr als ein Update, es braucht einen Neuanfang.

Veraltete Filterlogiken, eine teure und fehleranfällige Schnittstelle zur JTL-Wawi sowie ein visuell begrenztes Blogsystem machten den Wechsel unausweichlich. Gleichzeitig eröffnete der Wechsel zu JTL-Shop 5 neue Potenziale – etwa durch SEO-starke Merkmal-Detailseiten und eine nahtlose Systemintegration.

In diesem Beitrag zeigen wir, wie wir den Relaunch strategisch geplant, operativ umgesetzt und erfolgreich im Markt eingeführt haben – mit echten Zahlen, konkreten Learnings und klaren Empfehlungen für alle, die einen Relaunch nicht nur technisch, sondern unternehmerisch denken wollen.

JTL Shop Relaunch ein Mann sitzt vor dem Laptop mit Blick auf den neuen Shop

Ausgangssituation: Wann ein Relaunch nötig wurde

Im Jahr 2021 war klar: Der bisherige Shop von ORYOKI auf Basis von Magento war an seine Grenzen gestoßen – technisch, strategisch und wirtschaftlich.

Die Ankündigung des End-of-Life von Magento 1 setzte einen klaren Impuls: Wer auf Stabilität, Weiterentwicklung und Sicherheit setzen wollte, musste handeln. Doch der Anlass allein war nicht ausschlaggebend – entscheidend waren die konkreten Schwächen im täglichen Betrieb:

  • Die Schnittstelle zur JTL-Wawi war fehleranfällig, schwer wartbar und verursachte laufend unnötige Kosten.
  • Die Filterfunktionalität ließ sich nur unzureichend umsetzen – besonders für das feingliedrige Sortiment hochwertiger japanischer Produkte ein echtes Hemmnis für Nutzererlebnis und SEO.
  • Das integrierte Blogsystem war funktional, aber visuell und inhaltlich nicht mehr zeitgemäß – insbesondere in Hinblick auf die wachsende Bedeutung von Content-Marketing.

Gleichzeitig ergab sich aus der Migration zu JTL-Shop 5 die Chance, nicht nur einen technischen Wechsel, sondern einen echten Fortschritt zu gestalten:
Ein leistungsfähigeres Filtersystem über Merkmal-Detailseiten, ein modernes Frontend, bessere Performance – und eine tiefere, nahtlose Integration in die bestehende Warenwirtschaft.

Der Relaunch war also keine bloße Reaktion – sondern eine bewusste, strategische Entscheidung für langfristige Wettbewerbsfähigkeit.

Der technische Prozess – schlank, strukturiert, sauber dokumentiert

Ein Relaunch ist immer ein Kraftakt – doch mit der richtigen Vorbereitung und einer klaren Methodik lässt sich der Aufwand kontrollieren und die Risiken minimieren. Genau das war unser Anspruch beim Umstieg von Magento auf JTL-Shop 5.

Projektplanung und Zeitrahmen

Der Relaunch wurde in mehrere Phasen unterteilt:

  1. Vorbereitungsphase mit Systemanalyse, Datenprüfung und Konzeption
  2. Implementierungsphase mit Shop-Aufbau, Schnittstellenanpassung und Designintegration
  3. Test- und Übergangsphase mit parallelem Betrieb und Feinschliff
  4. Go-live – mit vorbereiteter Kommunikation und SEO-Maßnahmen

Die gesamte Umstellung wurde intern in rund 10 Wochen operativ vorbereitet, der tatsächliche Wechsel verlief reibungslos innerhalb weniger Stunden.

Shop-Aufbau und Schnittstellen

Mit dem Wechsel zu JTL-Shop 5 konnten wir die externe Schnittstelle zur JTL-Wawi vollständig ablösen.
Das neue, direkt integrierte System ist nicht nur deutlich stabiler, sondern erleichtert auch das Handling im Tagesgeschäft – von der Artikelpflege bis zur Auftragsabwicklung.

4 Screenshots des neuen Onlineshops auf verschiedenen Endgeräten

Theme-Entwicklung und Layout

Das neue Layout wurde nicht einfach übernommen, sondern von Grund auf individuell entwickelt – mit dem Ziel, eine perfekte Balance zwischen Markenidentität, Nutzerfreundlichkeit und Performance zu schaffen.

Basierend auf einem leichtgewichtigen, SEO-optimierten Template entstand ein visuell ansprechendes und funktional starkes Frontend, das nicht nur schnell lädt, sondern Besucher gezielt durch den Shop leitet. Im Zentrum der Entwicklung stand die Frage: Wie können wir Oryokis Markenwelt so in Szene setzen, dass sie emotional wirkt, ohne vom Kaufprozess abzulenken?

Dafür wurden Gestaltungselemente, Farbführung und Typografie bewusst auf die japanisch inspirierte Ästhetik von ORYOKI abgestimmt – klar, ruhig und hochwertig. Die Bildsprache wurde in das Design eingebettet. Ob auf dem Smartphone oder am großen Bildschirm: Durchdachte Gestaltung zahlt sich aus – in Form von klarer Orientierung, benutzerfreundlicher Bedienbarkeit und einem Layout, das markentypische Ästhetik mit maximaler Funktionalität vereint.

Das Ergebnis ist kein generisches E-Commerce-Theme, sondern eine individuell designte Shop-Oberfläche, die sowohl markenprägend als auch conversion-orientiert funktioniert.

Technische Finessen und SEO-Vorbereitung

  • Alle 301-Redirects wurden sorgfältig vorbereitet, um bestehende Rankings zu sichern
  • Strukturierte Daten, Canonicals und saubere URLs wurden von Anfang an integriert
  • Die Filterstruktur über Merkmale wurde strategisch aufgebaut – ein wesentlicher SEO-Hebel im neuen System
  • Technische Tests (Ladezeit, Indexierbarkeit, Mobile Usability) begleiteten jede Phase

Dokumentation und Qualitätssicherung

Jeder Schritt wurde intern dokumentiert – von der Artikelstruktur bis zur Filterlogik.
Diese Sorgfalt zahlte sich aus: Der Relaunch konnte nicht nur planmäßig umgesetzt werden, sondern auch ohne nennenswerte Einbrüche bei Sichtbarkeit oder Conversion live gehen.

SEO-Fokus: Sichtbarkeit sichern und ausbauen

Ein Relaunch ist aus SEO-Sicht immer eine kritische Phase. Schon kleine technische Fehler oder unbedachte Strukturänderungen können jahrelange Arbeit gefährden. Deshalb war es für uns essenziell, beim Wechsel auf JTL-Shop 5 nicht nur den Status quo zu sichern – sondern gezielt neue SEO-Potenziale zu erschließen.

Rankings erhalten: 301-Weiterleitungen als Fundament

Alle bestehenden URLs wurden analysiert, kategorisiert und in ein sauberes Redirect-Konzept überführt.
Besonderes Augenmerk lag auf:

  • Produkt- und Kategorieseiten mit starker organischer Performance
  • Indexierte Filterseiten und Blogartikel
  • Externe Links mit hohem Traffic-Potenzial

Ergebnis: Kein nennenswerter Sichtbarkeitsverlust nach dem Go-live – und stabile Platzierungen für unsere wichtigsten Keywords.

Struktur & Technik: Suchmaschinen verstehen klare Systeme

Wir setzen konsequent auf eine flache, logische URL-Struktur, klare Breadcrumbs und gut strukturierte Metadaten.
Die Shoparchitektur wurde gemeinsam mit unserem SEO-Team entworfen – mit dem Ziel, sowohl Google als auch Nutzern den Einstieg zu erleichtern.

Zusätzlich optimierten wir:

  • Pagespeed (insbesondere mobil)
  • Bildgrößen und Lazy-Loading
  • Strukturierte Daten für Produkt- und Kategorieseiten

Neue Chancen: Merkmal-Detailseiten als SEO-Treiber

Einer der wichtigsten Hebel im neuen System: Die Möglichkeit, spezifische Filterkombinationen als eigene Landingpages mit individuellem Content und eigener URL-Struktur anzulegen.
Beispiel: Statt nur „japanische Messer“ generierten wir SEO-seitig relevante Detailseiten wie „japanische Kochmesser aus Carbonstahl“ – mit deutlich höherem Longtail-Potenzial.

Diese Seiten konnten gezielt mit Content, internen Verlinkungen und Meta-Daten angereichert werden – und zeigten bereits wenige Wochen nach dem Relaunch erste Rankings.

Frau sitzt mit dem laptop auf dem Sofa und sieht sich den Japan Blog von Oryoki an

Content & Magazin: Besser sichtbar, besser nutzbar

Auch das integrierte Magazin wurde neu aufgesetzt – technisch und visuell.
Statt eines statischen Blogsystems entwickelten wir eine flexiblere Content-Struktur, in der thematische Cluster gezielt auf Kategorien und Produkte einzahlen.
So wurde aus dem Magazin ein echter SEO-Baustein – nicht nur eine redaktionelle Ablagefläche.

UX & Conversion: Der neue Shop aus Nutzersicht

Ein erfolgreicher Relaunch endet nicht bei Technik und SEO – er zeigt sich vor allem in der Nutzererfahrung und im Verhalten echter Kunden. Deshalb haben wir beim Relaunch von ORYOKI nicht nur auf saubere Prozesse und Sichtbarkeit geachtet, sondern auch die User Experience von Grund auf neu gedacht.

1. Klare Navigation, intuitive Struktur

Die bisherige Navigation wurde komplett überarbeitet. Statt verschachtelter Menüs und generischer Kategorien setzen wir auf:

  • klare Einstiege in die Hauptbereiche (Messer, Geschirr, Teekultur, Magazin)
  • eine reduzierte Hauptnavigation mit maximal zwei Ebenen
  • gezielte visuelle Orientierung für mobile Nutzer

Das Ergebnis: Bessere Orientierung, geringere Absprungrate, mehr Interaktion auf Kategorie- und Produktseiten.

2. Mobile First – konsequent umgesetzt

Über 70?% der Nutzer kamen bereits vor dem Relaunch über mobile Endgeräte.
Das neue Design wurde daher von Beginn an für mobile Nutzung konzipiert:

  • schnelle Ladezeiten
  • große Touch-Flächen
  • kompakte, aber informative Produktinformationen
  • Sticky-CTAs und klare Scrollführung

Die Conversion-Rate auf Smartphones verbesserte sich nach dem Relaunch spürbar – ohne separate Mobile-Version, sondern im Rahmen eines konsistenten, responsiven Frontends.

3. Vertrauen & Kaufimpulse stärken

Besonders im hochpreisigen Sortiment sind Vertrauen und Markenpräsenz zentrale Erfolgsfaktoren.
Deshalb integrieren wir gezielt:

  • hochwertige Produktfotos mit Zoom und Detailansichten
  • kundennahe Inhalte: z.?B. Anwendungsfotos, Einsatzszenarien
  • Trust-Elemente wie Kundenbewertungen, Versand- und Rückgabeinformationen, TÜV/Trusted-Shops-Zertifikate
  • ein klar geführter Checkout-Prozess mit klaren Zwischenschritten und reduzierter Ablenkung

4. Optimierungen nach dem Go-live

Auch nach dem Relaunch wurde getestet, analysiert und nachgeschärft:

  • einzelne CTAs wurden angepasst
  • interne Verlinkungen im Content-Bereich weiter gestärkt
  • Filterfunktionen und Merkmal-Ausspielungen verfeinert

Das Feedback der Nutzer war durchweg positiv – die Bounce Rate sank, die Verweildauer stieg, und vor allem: der neue Shop verkaufte besser.

Laptop mit Screen von hochwertigen Messer Produktfotos

Die größten Learnings aus dem Realbetrieb

Ein Relaunch auf dem Papier ist planbar. Ein Relaunch im echten Handel zeigt, was davon wirklich funktioniert. Genau das war der entscheidende Vorteil beim Relaunch von ORYOKI: Wir mussten unsere Entscheidungen nicht nur vertreten, sondern selbst damit arbeiten.

Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse, die wir aus dem Realbetrieb mitgenommen haben – und die heute in jedes Kundenprojekt einfließen:

1. Ein Relaunch ist kein Endpunkt – sondern ein neuer Anfang

Auch mit guter Planung ist ein Relaunch kein perfekter Neustart, sondern der Beginn einer neuen Optimierungsphase. Technische Probleme, Nutzerreaktionen und Ranking-Entwicklungen müssen aktiv beobachtet und weiterentwickelt werden. Wer nicht nachschärft, verschenkt Potenzial.

2. SEO muss mitgedacht werden – von Anfang an

Es reicht nicht, SEO am Ende „drüberzustülpen“. Die Struktur, Inhalte und Kategorisierung müssen gemeinsam mit dem SEO-Team entwickelt werden. Nur so lassen sich Rankings erhalten – und neue Potenziale strategisch nutzen.

3. Der Nutzer denkt nicht in Technik – sondern in Erlebnissen

Die beste Performance nützt nichts, wenn der Nutzer sich nicht zurechtfindet, nicht vertraut oder nicht abgeholt wird. Usability, Klarheit und emotionale Ansprache sind mindestens so entscheidend wie die Systemwahl.

4. Interdisziplinäres Denken ist Pflicht

Relaunches, die nur vom Entwickler oder nur vom SEO-Manager geführt werden, scheitern oft an der Praxis. Bei ORYOKI arbeiteten Technik, Marketing, Content, Lager und Geschäftsführung Hand in Hand. Nur so wurde aus einem Systemwechsel ein echter Wachstumsschritt.

Ausgedruckte Blätter mit teilen der Projektplanung auf einem Arbeitstisch

Fazit: Relaunch mit Substanz – was andere daraus mitnehmen können

Ein erfolgreicher Relaunch braucht mehr als eine neue Shop-Oberfläche. Er verlangt strategisches Denken, präzise Planung, technisches Know-how – und vor allem Erfahrung.

Die Umstellung von ORYOKI auf JTL-Shop 5 war für uns nicht nur ein Projekt, sondern ein echter Realitäts-Check:
Was funktioniert im Livebetrieb? Was fällt erst im Alltag auf? Und was zahlt sich langfristig wirklich aus?

Unser größtes Learning: Wer Relaunches nicht nur technisch denkt, sondern operativ verankert, schafft echten Fortschritt – für Nutzer, für SEO und fürs Geschäft.

Ihr nächster Schritt: Relaunch geplant? Dann sprechen Sie mit uns.

 

Ob Sie aktuell einen Shop auf Magento, Shopware, Shopify oder einer älteren JTL-Version betreiben – ein Relaunch ist die Chance, technische und strategische Schulden zu lösen und neue Wachstumshebel zu erschließen.

Wir wissen, worauf es ankommt – weil wir es selbst durchlaufen haben.

Lassen Sie uns gemeinsam prüfen, was bei Ihnen möglich ist:

  • mit Blick auf SEO, UX, Technik und Conversion
  • auf Wunsch punktuell oder als ganzheitlicher Relaunch-Partner
  • mit ehrlicher Einschätzung und einem klaren Plan

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